Fünf kleine Katzen suchen in dieser Woche ein tierliebes Zuhause. Wer die kuscheligen Vierbeiner kennenlernen möchte, sollte schnell einen Termin im Tierheim auf dem Roherer Berg vereinbaren.
Lebenslustige Menschenfreundin - auch ohne Augenlicht: Momo
Ihr Fellkleid glänzt schwarz wie die Nacht. Und auch Momos Welt ist völlig dunkel. Denn das liebenswerte Kätzchen ist blind – nicht von Geburt an, aber weil sich niemand rechtzeitig um das Würmchen gekümmert hat, als es Hilfe gebraucht hätte.
Im Mai oder Juni hatte Momo wohl in der Rhön tatsächlich zunächst das Licht der Welt erblickt, bevor es an Katzenschnupfen erkrankte und sich die Äuglein ganz furchtbar entzündeten.
Optisch wirkt die hübsche Mieze keineswegs unheimlich oder furchteinflößend. Es gibt einfach nur keine Augen in ihrem trotzdem sehr schönen, ebenmäßigen schwarzen Gesichtchen. So, als ob sie sie immer geschlossen hielte.
Ob Momo ein Streunerkatzenkind ist oder doch irgendwann mal mit Menschen in Berührung kam, weiß niemand zu sagen.
Angst vor den Zweibeinern hat sie jedenfalls nicht, denn sie weiß, dass sie auf deren Fürsorge angewiesen ist. Momo liebt und bekuschelt ihre Menschen inbrünstig und wenn sich andere Miezen nähern, „verteidigt“ sie ihren Dosenöffner nachdrücklich.
Gefunden wurde das Kätzchen, wie weggeworfen, in einem Straßengraben bei Andenhausen mit so schlimmen Äuglein, dass beide nicht mehr zu retten waren von den Ärzten, zu denen das Kätzchen von den mitleidigen Findern gebracht wurde.
In der Obhut des Meininger Tierheims und einer Pflegestelle erwies sich Momo als wahre Kämpferin, voller Lebenslust trotz ihres gesundheitlichen Zustands.
So erholte sich das unterernährte kranke Katzenfräulein, steckte auch einen Katzenschnupfen-Rückschlag gut weg – und lernte schnell, mit seinem Handicap mühelos klarzukommen. Sogar mehr als das, denn Katzen sind erstaunliche, anpassungsfähige Geschöpfe.
Momo kompensierte das fehlende Augenlicht mit einem ausgeprägten Geruchs- und Tastsinn. So ist sie ganz versessen auf Katzenminzkissen oder auf Spielangeln, deren Anhängsel sie flink und geschickt fängt. Und wenn sie die Angel in Gänze erwischen kann, schleppt sie das Spielgerät auch im Mäulchen durch die Gegend.
Alles Spielzeug sollte natürlich ein Glöckchen haben, damit sie es orten kann. Mühelos springt Momo auf die Couch, behutsam und gewandt bewegt sie sich durch ihr Wohnumfeld.
In ihrer Pflegestelle ist während ihres Aufenthalts nichts umgestoßen worden oder gar zu Bruch gegangen. Das total verschmuste Schwarzfellchen genießt seine Streicheleinheiten, lässt sich herumtragen und unterhält sich gern angeregt mit den Zweibeinern auf kätzisch.
Ihre Betreuer hatten diese außergewöhnliche Katze schon sehr ins Herz geschlossen. Momo hätte in der Pflegestelle bleiben dürfen, wenn sie nicht – wahrscheinlich bedingt durch ihre besonderen Umstände – ein solch verteidigendes, eifersüchtiges Verhalten gegenüber den bereits vorhandenen Katzen gezeigt hätte.
Obwohl sie anfangs mit einer anderen kleinen Katze ein Herz und eine Seele war, stellte sich mit der Zeit heraus, dass Momo manche Stubentiger nicht toleriert und dann auch ordentlich austeilt. Denn Angriff scheint für sie, die Katze mit Handicap, die beste Verteidigung zu sein. So zog Momo zurück ins Tierheim, das jedoch kein geeigneter Ort für ein blindes Kätzchen ist.
Wahrscheinlich wäre sie als Einzelkatze bei ihren künftigen Besitzern am glücklichsten oder die Sympathie zu einem Artgenossen müsste zunächst getestet werden. Momo will von allem viel: Kuscheln, Spielen und Futtern. Leider neigt sie dazu, sich zu überfressen. Sie findet selbst kein Ende, bis sie brechen muss. Man sollte ihre Futternäpfe daher besser nach jeder Mahlzeit wegräumen.
Eines ist sicher: Dieses Kätzchen ist etwas ganz Besonderes mit all seinen Eigenheiten: anschmiegsame Prinzessin und hartnäckiger Bodyguard für ihre Menschen, vom Schicksal gebeutelt und doch ein lebensfroher Sonnenschein.
Es sind nicht die perfekten kleinen niedlichen Katzenbabys, die die besondere Aufmerksamkeit und Sorge der Tierschützer benötigen. Es sind Kätzchen wie die entzückende Momo, die ihre Chance brauchen, verdienen und bekommen sollen.
Damit sie sich gut zurechtfinden kann, muss Momo eine Wohnungskatze bleiben – idealerweise in Räumen ohne viele Treppenstufen und mit nicht allzu vielen Möbeln.
Für seinen kleinen Rhöner Findling wünscht sich der Meininger Tierschutzverein ein Zuhause voller Liebe und Katzenglück. Momo wartet im Tierheim Rohrer Berg auf Besucher, die ihr das bieten möchten (Terminabsprache unter der Telefonnummer 03693-478460).
Ein Kleeblatt sucht sein Glück: Chili, Juli, Rocky und Minsky
Wie kleine Orgelpfeifen haben sich die vier Geschwister Chili, Rocky, Juli und Minsky für ein Familienfoto aufgereiht. Die Vier mögen sich, kuscheln, spielen und raufen miteinander – so wie es Geschwister eben tun.
Dass es sich bei dem Katzenkinderkleeblatt um Geschwisterchen handelt, das sieht man auf den ersten Blick, was bei Katzenwürfen durchaus nicht immer der Fall ist.
Bei diesen Vieren, die am 3. Juli von einer wilden Streunermama aus Eckardts im Tierheim zur Welt gebracht wurden, scheint nur ein Papa beteiligt gewesen zu sein. Sie sind alle graugetigert und weiß, wobei bei aller Ähnlichkeit doch jeder eine ganz eigene, unverwechselbare Gesichtszeichnung besitzt.
Rechtzeitig vor der Geburt ihrer Babys war die Katzenmama in die Obhut der Meininger Tierschützer gekommen. So wurden die vier Kitten erst gar nicht fauchig und scheu, sondern gewöhnten sich von klein auf an die Anwesenheit und Zuwendungen der Zweibeiner.
Jetzt genießen die vier ebenso lebhaften wie kuscheligen Zwerge ihre Kinderstube in einer Sülzfelder Pflegestelle des Tierschutzvereins.
Nur allzu gern nutzen sie dort die vorhandene Möglichkeit, sich unter freiem Himmel im gesicherten Katzenfreilauf auszutoben.
Sie würden sich daher sehr wahrscheinlich glücklich schätzen, wenn sie auch in ihrem künftigen Zuhause Frischluft schnuppern dürften – sei es als Freigänger oder als Wohnungstiere mit der Möglichkeit, von einem gesicherten Balkon aus die Umgebung erkunden zu können.
Da die vier menschenfreundlichen Tigerchen den notwendigen Impfschutz haben, dürfen sie nun gern von Katzenfreunden besucht, ins Herz geschlossen und – wenn alles passt - adoptiert werden.
Der naseweise Minsky, der kleinste Kater im Quartett, ist ein großer Entdecker und immer vornedran, wenn sich irgendetwas Neues ergibt.
Rocky, der zweite Kater, bekam seinen Namen aus gutem Grund: Er hat sich als kleiner Kämpfer hervorgetan, doch lässt auch er sich nur zu gern mit Kuscheleinheiten verwöhnen. Die kleine Familie komplettieren die reizenden Fräuleins Juli und Chili.
Chili ist eine aufgeweckte kleine Katze mit ordentlich Bewegungsdrang. Anfangs schien sie etwas zurückhaltender als ihre Geschwister zu sein, mittlerweile hat sie ihre Schüchternheit abgelegt und kuschelt ebenso gerne wie der Rest.
Ihre Schwester Juli ist die aufmerksamste Katze. Sie beobachtet alles ganz genau. Doch sie ist kein Mauerblümchen, sondern mag zwischen ihren „Studien“ genauso intensiv toben und kuscheln wie die anderen.
Neben ihren Geschwisterchen haben die kleinen Eckardtser auch schon andere Katzen kennengelernt, zeigen sich den Artgenossen gegenüber neugierig und aufgeschlossen, keineswegs feindselig.
Wer die aufgeweckte Rasselbande mal live erleben möchte, darf sich gern im Tierheim Rohrer Berg (Telefon 03693-478460, am besten wochentags zwischen 11 und 17 Uhr oder am Samstagvormittag) den Kontakt geben lassen.
An diesen Kätzchen werden die künftigen Besitzer ihre helle Freude haben. Besonders schön wäre es, wenn die kleinen Racker pärchenweise an ihren neuen Lebensmittelpunkt ziehen dürften.